Miraculous Parenting - Die Kunst des tiefen Zuhörens

Miraculous Parenting - Die Kunst des tiefen Zuhörens

IDAN MEIR, Di. 4.7.2023

(Übersetzung DeepL)

Ich bin auf Mirac­u­lous Parent­ing (MP) gestoßen, nachdem ich in den ersten fünf Jahren meiner Vater­schaft lange danach gesucht hatte. Wir hatten drei große Verän­derun­gen gleichzeitig, die unsere kleine Familie erschüt­terten. Wir zogen in eine neue Wohnung, eröffneten während der Pandemie unser erstes Yogas­tu­dio und bekamen in der 34. Schwanger­schaftswoche unsere geliebten Zwill­ingsmäd­chen Romy und Leni. Einen Monat nach unserer Ankunft, nach 3,5 Wochen im Kranken­haus, zogen wir in unsere neu renovierte Wohnung, lebten monate­lang in Kartons und hatten lange weiße, schlaflose Nächte inmit­ten der Pandemie. Das war alles zu viel für uns, aber vor allem für unseren 3,5 Jahre alten Jonathan, der wahrschein­lich einen erheblichen Verlust seines Gefühls eines sicheren Zuhauses erlebte und sich allein gelassen fühlte, als seine Eltern mit zwei kleinen Babys extrem beschäftigt waren.

Ich befand mich in der wertvollen Phase meiner Vater­schaft. Jonathan und ich befan­den uns in ständi­gen Kampf­spie­len und ich fühlte mich kalt und unbeteiligt ihm gegenüber. Ich konnte sein Leid sehen und wusste, dass er zu kämpfen hatte, aber ich konnte kein Mitge­fühl für ihn aufbrin­gen. Ich war müde, überfordert, reaktiv, aggres­siv und hatte keine Geduld für sein „schlechtes Benehmen“. Ich war weit davon entfernt, der liebevolle Vater zu sein, der ich einmal war, und fühlte mich wie ein Versager. Ich wusste, dass etwas Tiefes in uns beiden vorging, aber ich konnte es nicht erreichen. Ich wusste, dass ich Hilfe brauchte, aber ich war nicht gut darin, darum zu bitten und wusste nicht, wo ich anfan­gen sollte.

Mirac­u­lous Parent­ing (MP) wurde vor 25 Jahren von der israelis­chen Schrift­stel­lerin, Lehrerin und Thera­peuter Shai Or entwick­elt. Dieser thera­peutis­che Ansatz sieht die Schwierigkeiten, die Kinder mit nach Hause oder in die Schule bringen, als eine Sprache und eine Art, ihre tieferen Bedürfnisse auszu­drücken, die ihre Eltern nicht sehen und nicht beantworten.

Ich hörte von MP durch eine Freundin, die dachte, dass dieser Ansatz zu mir passt, und sie hatte Recht. Mit der Hilfe eines großar­ti­gen MP-Thera­peuten konnte ich sehen, wie ein Wunder geschehen war. Meine Beziehung zu meinem Sohn verbesserte sich drama­tisch. Ich lernte, ihm tiefer zuzuhören und zu unter­schei­den, wann ich aus meiner Unreife und meinem eigenen verlet­zten Kind heraus reagiere und wann ich von meiner reifen Seite aus reagiere. Ich verliebte mich wieder in Jonathan, konnte seine wunder­bare Schön­heit, Weisheit und Einzi­gar­tigkeit sehen und konnte sowohl seine als auch meine Schwächen erweichen und umarmen. Das geschah nicht an einem Tag, es war ein langer, tiefer Prozess des Lernens und der Entwick­lung eines neuen Bewusst­seins, aber es war aufre­gend und faszinierend zugleich.

Nach dem MP-Ansatz kommt jeder Mensch mit sieben grundle­gen­den Anliegen auf die Welt: 1. Der Wunsch nach einem Zuhause (Sicher­heit, Nahrung und Gebor­gen­heit), 2. nach Genuss, 3. nach Einzi­gar­tigkeit, 4. nach Nähe und Zusam­menge­hörigkeit, 5. nach Ausdrucks­frei­heit, 6. nach Freiheit des Denkens und 7. Freiheit des Seins.

Wenn sich das Kind auf dem Weg der Entfal­tung und des Wachs­tums befindet, werden alle Wünsche auf natür­liche Weise erfüllt, und das Kind kann zu einem erfüll­ten, freien und glück­lichen erwach­se­nen Menschen heranwach­sen. Aber in vielen Fällen geht auf dem Weg dorthin etwas schief, und das Kind bewegt sich irgend­wie von den Weg des Gedei­hens, wenn eine oder mehrere seiner Bitten nicht erhört und beant­wortet werden.

Ein Beispiel: Wenn ein Kind wütend ist und seine Wut spontan herauss­chreit, können sein Vater oder seine Mutter oder beide überwältigt oder sogar verängstigt werden und versuchen, es zu kontrol­lieren, zu verän­dern, zu verklein­ern oder manch­mal sogar zu ignori­eren. Den Ausdruck der Wut abzuschal­ten oder Zeichen zu geben, dass es nicht in Ordnung ist, zu wütend, zu laut oder zu wild zu sein, kann ein Kind (nach langer Zeit des Fragens) zu dem Schluss bringen, dass „wenn ich wütend bin - ich nicht geliebt werde“. Oder mit anderen Worten: „Es gibt kein Zuhause für meine Emotio­nen“ (Die erste Forderung nach einem Zuhause, nach Eindäm­mung oder die fünfte Forderung nach freier Meinungsäußerung) kann dazu führen, dass das Kind lernt, dass es in Ordnung ist, nur eine angenehme Bandbre­ite an Emotio­nen zu zeigen, und dass es ein sehr netter, höflicher und guter Junge wird. Seine wilde Natur des Gefühlsaus­drucks wurde durch einen Prozess des Schrumpfens, Filterns und Kontrol­lierens überwunden.

Manche Eltern denken, dass es so sein sollte. Ein Kind sollte lernen, sich zu beherrschen und sich zu benehmen. Es ist beque­mer, wenn die Kinder zu Hause oder im Restau­rant ruhig sind, aber auf lange Sicht ist der Preis dafür hoch.

Die unter­schwellige Botschaft, die Eltern ihren Kindern geben, wenn eine Bitte nicht beant­wortet wird, kann sich zu einem aktivieren­den, block­ieren­den Glaubens­mech­a­nis­mus entwick­eln, wie zum Beispiel: „Ich sollte besser die Klappe halten“, „Meine innere Welt ist uninter­es­sant“, „Ich verdi­ene es nicht, geliebt zu werden“, und vieles mehr. Diese Glaubenssys­teme schützen Mecha­nis­men, die ein Leben lang eine innere Melodie bleiben können und das erwach­sene Kind auch noch 30, 40 oder 50 Jahre später beherrschen.

Die MP-Thera­pie hilft Eltern, den tiefen Bitten ihrer Kinder zuzuhören, gibt ihnen praktis­che Werkzeuge an die Hand, um auf den Weg des Gedei­hens zurück­zukehren, und entwick­elt tiefe Zuhör­fähigkeiten für ihr eigenes verlet­ztes Kind. Dieser Ansatz lehrt die Eltern, das zu geben, was sie nie bekom­men haben, zuerst an die Eltern und dann an das Kind.

Vor kurzem habe ich meine Ausbil­dung zur MP-Thera­peutin begonnen und arbeite nun inten­siv mit Eltern. Ich bin begeis­tert, wie das Wunder in vielen anderen Familien von einer Woche auf die andere geschieht. Dieser Ansatz gibt der Eltern­schaft eine neue Bedeu­tung, wenn wir erken­nen, wie Shai Or sagt: „Eltern­schaft ist die Herstel­lung der Menschheit“; mit anderen Worten, wenn wir glück­liche, freie und reife bewusste Erwach­sene großziehen, versprechen wir eine bessere Zukunft für die Menschheit.

Wie viele andere Eltern kämpfe ich immer noch mit den alltäglichen Heraus­forderun­gen, die unser Alltag mit drei kleinen Kindern mit sich bringt. Aber als mitlei­t­en­der Eltern­teil meiner Familie habe ich das Handw­erk­szeug, um besser auf die Wünsche unserer Kinder einzuge­hen, und meine Frau und ich lernen, jede schwierige Situa­tion als Chance für mehr Nähe zu sehen. Manch­mal schaf­fen wir es allein, oft holen wir uns Hilfe, und manch­mal lassen wir uns verwirrt fallen und stehen wieder auf, um die nächste Heraus­forderung zu meistern.

1255 835 Idan Meir